Übasicht |
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Das seit der Jungsteinzeit bewohnte Land um Gündlkofen, das auch Spuren der
Besiedlung aus der Kelten- und Römerzeit erbracht hat, tritt erst nach der bayuwarischen
Stammesbildung im frühen Mittelalter durch schriftliche Zeugnisse ins hellere Licht der
Geschichte.
Die ältersten Namen von Gündlkofen und seinen Besitzern
Der Ortsname ist uralt und erscheint im Jahr 883 in der Form der damaligen Sprache als“Cundalic-houen”, das heißt als ursprünglicher -ingort der frühbayerischen Besiedlung, dessen Höfe in der Folgezeit verschiedenen Adeligen gehörten. Nach dem Ebersberger Traditionskodex schenkte im 12.Jahrhundert Ekkehard von Buch sein Landgut in “Gundelchoven” der Sebastianskirche zu Ebersberg. Auchin Adalhoh von Gundelchoven wird erwähnt. Sodann erscheint in der Zeit zwischen 1141 und 1181 einMarchwart de Gundelchoven, und 1205 wird in einer Urkunde Churadus de Gundeleschoven als Zeugeangegeben; ferner 1313 ein Gebhart von Gundelhoven.Das diese ältesten namentlich faßbaren Gündlkofener nur mit dem Vonamen genannt werden, hat seinenGrund darin, daß es damals noch keine Familiennamen gab.
Gündlkofen kommt 1296 zu Seligenthal
Eine für die Dorfgeschichte wichtige Nachricht stammt aus dem Jahr 1296, als am 16.Mai die Herzöge Otto und Stephan dem Kloster Seligenthal das Dorf Gündlkofen zuEigentum übergaben. Daraufhin übertrug im Jahr 1297 der Bischof von Freising auch die Pfarrei an Seligenthal, und Herzog Friedrich übertrug 1366 auch das Patronatsrecht der Kirche in Gündlkofen ebendorthin. Daraus ersieht man, daß Gündlkofen schon im hohen Mittelalter eine eigene Kirche besaß in dem damals üblichen romanischen Stil. Diese Kirche hat im DreißigjährigenKrieg Schäden erlitten, dennoch aber sind vom alten Hochaltar noch die wertvollenAltarflügel erhalten. Der Neubau der jetzigen Kirche im Stil des Rokoko durch den Landshuter Hofmaurermeister Georg Hirschstetter wurde 1746-1756 erstellt.
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Über Hofmarken allgemein
Als besondere Herrschaftsform bildete sich in Altbayern seit dem 14. Jahrhundert dieHofmark weltlicher oder geistlicher Herren heraus, deren Besitztümer oft weit zerstreutwaren. Da die weltlichen Inhaber der Hofmarken durchwegs Adelige waren, die ihremStande gemäß in gut ausgestatteten gemauerten Gebäuden wohnten, gehören dieehemaligen Hofmarkschlösser zu den Baudenkmälern, die zwar längst verändertenNutzungen dienen, aber als eindrucksvolle Zeugnisse eines längst vergangenenHerrschaftsystems unter Denkmalschutz stehen. Manches Ortbild und auch die Landschaftist von diesen Gebäuden, die haupsächlich der Renaissance und dem Barock angehören, sostark geprägt, das man nicht mehr auf sie verzichten kann. Als Beispiel der näherenUmgebung seien nur Isareck, Kronwinkel, Oberast und Bruckberg genannt. Durch die Säkurarisation 1803 und die darauffolgenden Verwaltungsreformen wurden die Gemeinden gebildet, so das aus den Untertanen der Hofmarksherren, weltlichen wie geistlichen, Bürger des Königreichs Bayern wurden.
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Das mittelalterliche Hofmarksrecht von Gündlkofen
Seit der Übergabe von 1296 übte das Kloster Seligenthal in Gündlkofen auch die niedereGerichtsbarkeit aus, und zwar in der Person des Klosterrichters, später desHofmarksrichters. Doch hatte die Dorfgemeinde eine Reihe von Freiheiten undVorrechten, in die der Richter von sich aus nicht eingreifen durfte. Hatte es ursprünglichgenügt, das diese Rechte von Generation zu Generation überliefert wurden, so ließen siedie Bauern vorsichtigerweise im Jahre 1478 schriftlich aufzeichnen. DiesesHofmarksrecht von Gündlkofen ist eines der interessantesten Dokumente aus der Zeit derLandshuter Hochzeit, weil es unmittelbare Einblicke in das Leben und die Probleme derBauern von damals gibt. Die Einleitung lautet in der damaligen Sprache wie folgt:“Vermerkht die Freyhait der Hofmarch zu Gindlkhofen und der Innwohner daselbsten wievor Allter gewesen und herkhommen ist, haben wier Nachparn daselbst ufshreiben undverzaichnen lassen.... wie hernach volgt. Gescchehen am Sankt Mathiastag (=24.Februar)deßheyligenzwelfpoten . Anno1478.Jar” In 21 Artikeln werden dann gewisse Selbstständigkeiten der Homark, die Behandlung vonSchuldfällen und anderen Rechtsgeschäften einzeln aufgeführt. Wenn zum Beispiel einVerbrecher, “der den Todt verdiennt hat”, in der Hofmark erwischt wird, “daß sollen wirdem Gericht geen Rottenburg zewissen machen un den biß an den dritten Tag dabehalten”.Nachbarliche Streitigkeiten werden von den Bauern selbst geregelt, dagegen nicht, wenn esum Grundstücke geht; da “hat dann unser genedige Herrschaft zu Säldnthal woll macht, dasselb zu richten.” Da in Artikel 16 auch von den “weinzierln” die Rede ist, kann man schließen, daß um dieseZeit in Gündlkofen viel Wein gebaut wurde. Daß man großen Wert darauf lege, das Kirchweihfest in aller Ruhe feiern zu können, ersiehtman aus der Forderung der Bauern, dafür zum Schutz eine Wache gestellt zubekommen:”zu der Kürchweih soll man uns von der Herrschaft zu Sälbnthal etwann(=jemanden) herauß schikhen, damit die Hofmarch desto besser behüett, und sichjedermann desto fridlicher hallt”.
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Gündlkofen im Dreißigjährigen Krieg
Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte Gündlkofen manche Verlustean Hab und Gut hinzunehmen, wobei sich Freindtruppen und“Freundesvölker” gleichermaßen unfreundlich aufführten. So wurden unteranderem das Selzer- und das Hirscher-Söldnerhaus abgebrannt und auch sonstviel zerschlagen und geplündert, wie zum Beispiel beim Bauern Peter Selmair,beim Wirt und Pfarrhof. Die Soldaten nahmen das Getreide weg, Rinder,Schweine und Lämmer. Im Pfarrhof gingen die Impenstöcke (=Bienenstöcke)durch den Rauch der Ringsum lodernden Brände ein, der ganze Weinvorratvon dreißig Eimern “Bayerwein” wurde mitgenommen. Zäune und Einfriedungen litten Schaden, und im Haus beklagte man den Verlust von Leinwand, Büchern und Geschirr. Dazu ist “im Hauß, Sadl und anderenZimmern ausgebrochen, zerschlagen und verwiest (=verwüstet) worden”.Ferner gingen durch den Feind Wägen, Karren, Pflüge und Roßgeschirre verloren. Insgesammt schätzte man, sogar in Anbetracht der damals niedrigenWarenpreise, im einzelnen die Verluste auf so hohe Summen wie 6370 Gulden,1421 Gulden, 1305 Gulden, 2634 Gulden, 2421 Gulden, und 1108 Gulden, um nur einige der überlieferten Verlustlisten zu nennen.
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Aus der Geschichte Gündlkofens in der letzten 250 Jahren
1677 Bau des heute noch stehenden Pfarrhofes
1745-56 Bau der Pfarrkirche St. Peter Erbaut durch Landshuts Hofmaurermeister Johann Georg Hirschstetter
1803 Zuordnung der Ortschaft Gündlkofen zum Landkreis Landshut 1811Die Größe Gündlkofens wird im Urkataster mit 20 Anwesen angegeben.
bis1850 Zugehörigkeit der Filialkirche St.Paul in Bruckberg zur Pfarrei Gündlkofen
1855 Bau des Schulhauses in der heutigen Hauptstrasse
1856 Bau eines landwirtschaftlichen Gebäudes am Pfarrhof(Pfarrheim) 1875Aus dem Ortsnamen Gindlkofen wird Gündlkofen
1879 Gründung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Gündlkofen 1900 Einwohnerzahl 246
1901 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gündlkofen
1903 Gründung der Isarthaler Schützen Gündlkofen
1924 Gründung des Katholischen Burschenvereins Gündlkofen
1925 Einwohnerzahl 305
1950 Einwohnerzahl 503
1954/55 Schulhausneubau in der jetzigen Schulstraße
1967 Glockenweihe in Gündlkofen
1972 Eingemeindung von Tondorf
1973 Gründung des Sportvereins Gündlkofen
1978 Im Zuge der Gebietsreform kommt Bruckberg zum Regierungsbezirk Niederbayern, Landkreis Landshut. Es entstand die Großgemeinde Bruckberg, zu der Gündlkofen seitdemgehört
1993 Einwohnerzahl 1016
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